Arbeitslosigkeit in Deutschland

Arbeitsmarkt in Deutschland - Eckdaten des letzten vollen Jahres

Arbeitsmarkt 2018

Der Arbeitsmarkt zeigte sich auch 2018 in einer guten Grundverfassung. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter zugenommen. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben jahresdurchschnittlich abgenommen. Die Zahlen im Jahresdurchschnitt:

  • Erwerbstätige = 44,8 Millionen
  • Arbeitslose = 2,34 Millionen
  • Arbeitslosenquote = 5,2 Prozent

Die Grafik zeigt diese Zahlen auf der rechten Seite zusammen mit den Arbeitslosenanteilen für Männer (55%) und Frauen (45%) sowie Ausländern (26%) und Deutschen (74%). Auf der linken Seite sind ausgewählte Strukturmerkmale zu sehen (Arbeitslosenanteil nach Schulabschlüssen und Altersgruppen sowie die Dauer der Arbeitslosigkeit - zum Teil mit Daten für 2016/2017). Erläuterungen zu den Strukturmerkmalen finden Sie weiter unten. Datenquelle aller Zahlen: Bundesagentur für Arbeit (BA) und Destatis.

Weiterführende externe Links


Arbeitsmarkt in Deutschland - Eckdaten 2010 zum Vergleich

Arbeitsmarkt 2010 - zum Vergleich

Die Grafik gibt in der gleichen Systematik wie oben einen Überblick über den Arbeitsmarkt mit Schwerpunkt auf Daten zur Arbeitslosigkeit nach ausgewählten Strukturmerkmalen.

Auf der rechten Seite sehen Sie von oben nach unten den Arbeitsmarkt 2010 (Erwerbstätige und Arbeitslose), die Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, den Arbeitslosenanteil nach Staatsangehörigkeit (Deutsche und Ausländer) und den Vergleich der jeweiligen Anteile an der Gesamtbevölkerung.

Auf der linken Seite finden Sie Daten zur Arbeitslosigkeit nach Schulabschlüssen und Altersgruppen sowie Angaben zur Dauer der Arbeitslosigkeit. Alle Daten gelten für 2010. Datenquelle ist der Jahresbericht 2010 der Bundesagentur für Arbeit.


Erläuterungen
zu den in den Schaubildern aufgezeigten Strukturmerkmalen

1. Arbeitslose nach Schulabschlüssen

Höhere Bildungsabschlüsse schützen zwar nicht vor Arbeitslosigkeit, verringern aber deren Wahrscheinlichkeit. Rechnet man die Arbeitslosen mit Hauptschulabschluss bzw. keinem Schulabschluss zusammen, ist mehr als die Hälfte der Arbeitslosen hiervon betroffenen. Besonders erschreckend: Die Zahl der Arbeitslosen ohne jedweden Schulabschluss beträgt deutlich über 400.000 Personen.

2. Arbeitslose nach Geschlecht

Deutlich wird, dass Männer mit ca. 55% weit mehr als Frauen mit ca. 45% von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Interessant ist in diesem Zusammenhang: Die Beteiligung ausländischer Frauen am Erwerbsleben ist mit bundesweit etwas über 50% beträchtlich niedriger als die der deutschen Frauen mit annähernd 70%. Der Unterschied bei den Männern hingegen fällt kaum ins Gewicht.

3. Dauer der Arbeitslosigkeit

Die Dauer der Arbeitslosigkeit lässt sich - stark vereinfacht - dritteln: Weniger als ein Drittel mit einer Arbeitslosigkeit bis zu 3 Monaten, etwas mehr als ein Drittel mit einer Arbeitslosigkeit bis zu einem Jahr und deutlich mehr als ein Drittel mit einer Arbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr. Letztere gelten als "Langzeitarbeitslose".

4. Arbeitslosigkeit nach Staatsangehörigkeit

Ausländer sind wesentlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Deutsche. Der Anteil von Ausländern am Arbeitslosenbestand lag 2017 bei rund 26 Prozent (zum Vergleich: Der Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei rund 11,5 Prozent). Berechnet man die Arbeitslosenquote der Ausländer auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, so ist sie mit 14,6% rund dreimal so hoch wie die der Deutschen mit 4,7%.


Übersicht
über arbeitsmarktpolitische Daten und Begriffe
(Terminologie und Faustformeln zum Arbeitsmarkt mit gerundeten Jahresdurchschnittszahlen für 2017)

   
Arbeitskräfteangebot
oder auch Erwerbspersonenpotenzial. Dieses setzt sich zusammen aus Erwerbstätigen, Erwerbslosen nach ILO und Stiller Reserve
47,1 Millionen
Erwerbspersonen (46,0 Millionen)
(vereinfacht: alle für den Arbeitsmarkt unmittelbar Verfügbaren)
 
diese setzen sich wie folgt zusammen  
Erwerbstätige
(vereinfacht: alle Beschäftigten inklusive der Selbständigen)
44,3 Millionen
plus  
Erwerbslose
(nach Definition der ILO [bitte beachten!]. Nach deutscher BA-Definition gibt es 2,5 Millionen Arbeitslose.
1,7 Millionen
 Stille Reserve
 
(von IAB berechnete/geschätzte Gesamtzahl)
 1,1 Millionen
   

Erläuterungen

1. Stichwort "Stille Reserve"

Zur Stillen Reserve gehören insbesondere:

  • Personen, die beschäftigungslos sind und Arbeit suchen, ohne als Arbeitslose registriert zu sein (vereinfacht: nicht gemeldete Arbeitssuchende)
  • Personen, die die Arbeitsuche entmutigt aufgegeben haben, aber bei guter Arbeitsmarktlage Arbeitsplätze nachfragen würden (vereinfacht: potenzielle Arbeitssuchende)
  • Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in Warteschleifen des Bildungs- und Ausbildungssystems (Stichwort: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - ABM)
  • Personen, die aus Arbeitsmarktgründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben geschieden sind (Stichwort: Vorruhestand)

Während Erwerbstätige und Arbeitslose in amtlichen Statistiken erfasst werden, muss die Stille Reserve mit Hilfe von ökonometrischen Modellen oder anhand von Bevölkerungsbefragungen geschätzt werden.

2. Stichwort "Erster Arbeitsmarkt"

Unter dem ersten Arbeitsmarkt versteht man die Gesamtzahl aller ungeförderter Arbeitsstellen, also z.B. keine Stellen der ABM. Hiervon unterschieden werden muss die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, ebenfalls ein wichtiger Indikator für den Arbeitsmarkt.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat in den vergangenen Jahren noch stärker zugenommen als die Erwerbstätigkeit insgesamt. Im Jahresdurchschnitt 2015 waren rund 30,7 Millionen Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.


Allgemeiner Hinweis

Diese Webseite soll dem interessierten Laien einen ersten und hoffentlich leicht verständlichen Überblick über den Arbeitsmarkt in Deutschland geben. Sie wendet sich nicht an den arbeitsmarktpolitischen Experten. Als vertiefender Einstieg in das äußerst komplexe und insbesondere in seiner statistischen Ausformung höchst komplizierte Thema Arbeitsmarkt werden die oben angegebenen weiterführenden Links empfohlen.