Chronik der EU-Erweiterungen

Chronik der EU-Erweiterungen
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Chronik der EU-Erweiterungen
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Chronik der Erweiterungen der Europäischen Union

Zur Begrifflichkeit: Ein irreführender Begriff hat sich durchgesetzt: die "Erweiterung" der Europäischen Union (EU). Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine von der EU initiierte Ausdehnung, sondern um eine von beitrittswilligen Staaten gewünschte Öffnung der Gemeinschaft. Richtiger wäre also die Bezeichnung "Öffnung" - aber belassen wir es der Einfachheit halber bei dem Begriff Erweiterung...

Die beiden Grafiken zeigen die Chronologie der EU-Erweiterungen in zwei unterschiedlichen Farbversionen.

Auch die Bezeichnung "Ost"-Erweiterung der EU ist irreführend und verkürzend - schließlich handelt es sich um den Beitritt von ost-, südost- und süd-europäischen Staaten. Die Diskussion kann dadurch versachlicht werden, dass der bevorstehende Beitritt neuer Staaten nicht als ein singuläres Ereignis dargestellt wird: Die Geschichte der EU bzw. ihrer Vorgänger ist vielmehr eine permanente Abfolge von Erweiterungen.

Die Ängste und Besorgnisse der jeweils eingesessenen Bürger waren dabei fast immer gleich: Wird es uns durch die Aufnahme neuer Mitglieder schlechter gehen als vorher? Die Frage kann eindeutig verneint werden. Die EU war und ist einer der stärksten Wirtschaftsräume der Welt. Und sie wird - guten Willen und politische Weitsicht der Regierungen vorausgesetzt - dies auch bleiben und ihr Potential noch verstärken können.


Die Chronik der Erweiterungen
(siehe auch die Zeittafel am Seitenende)

  • Als Geburtsstunde der heutigen EU gelten die "Römischen Verträge", die 1957 unterzeichnet wurden. Darin begründeten die sechs Mitglieder der 1951 ins Leben gerufenen "Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)"- auch als Montanunion bekannt, die "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)" und die "Europäische Atomgemeinschaft (EAG)"- auch als Euratom bekannt, die Europäische Gemeinschaften (EG).
  • Die erste Erweiterung erfolgte erst 1973, und zwar nach "Norden" und stellte mit annähernd 70 Millionen neuen EU-Bürgern eine große Herausforderung dar.
  • Die zweite und die dritte Erweiterung nach "Süden" (1981 und 1986) werden meist als eine Erweiterungsrunde angesprochen.
  • Die vierte, "stille" Erweiterung (1990) um die neuen Bundesländer (ehemalige DDR) wird häufig übersehen.
  • Die fünfte Erweiterungsrunde (1995) umfasste drei neutrale ehemalige EFTA-Staaten.
  • Die sechste sogenannte "Ost"-Erweiterung (2004) umfasste 10 Länder mit zusammen etwa 75 Millionen Einwohnern. Damit kamen - trotz der großen Anzahl an Beitrittsländern - weniger EU-Neubürger hinzu wie die Bundesrepublik Deutschland damals an Einwohnern (ca. 80 Mio.) zählte.
  • Die siebte sogenannte "Balkan"-Erweiterung brachte 2007 zwei weitere Mitglieder in die EU (nunmehr "EU27") und mit der Aufnahme Kroatiens (1. Juli 2013) das jüngste EU-Mitglied (nunmehr "EU28").
  • Seit dem 01. Februar 2020 hat die EU wieder nur noch 27 Mitglieder (EU27), da Großbritannien am 31. Januar 2020 aus der EU austrat (wir haben diesen Austritt - obgleich das Gegenteil einer Erweiterung - aus methodischen Gründen in diese Grafik eingearbeitet).

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Zeittafel
der EU-Erweiterungen

1957
(Gründungsmitglieder)
Belgien
Deutschland (Bundesrepublik)
Frankreich
Italien
Luxemburg
Niederlande
1973 Dänemark
Großbritannien
Irland
1981 Griechenland
1986 Portugal
Spanien
1990 die sogenannten neuen Länder Deutschlands (ex-DDR)
1995 Schweden
Finnland
Österreich
2004 Estland
Lettland
Litauen
Malta
Polen
Slowakei
Slowenien
Tschechien
Ungarn
Zypern (ohne Nordteil)
2007 Bulgarien
Rumänien
2013 Kroatien