Nationale Finanzdaten im internationalen Vergleich

Finanzwerte im nationalen und internationalen Vergleich

Finanzielle Eckdaten im Vergleich

Um zu verdeutlichen, welch riesiges Privatvermögen in Deutschland im Jahr 2018 angehäuft wurde, vergleicht das Schaubild dieses Vermögen mit anderen Finanzdaten - jeweils von links nach rechts wie folgt:

Linkes Diagramm = nationale Vergleichsdaten
•  Privates Sachvermögen 2018 netto (grüne Säule links)
•  Privates Geldvermögen 2018 brutto (grüne Säule mittig)
•  Bruttoinlandsprodukt 2018 (gelbe Säule)
•  Schuldenberg der öffentlichen Hand 2018 (rote Säule)

Rechtes Diagramm = internationale Vergleichsdaten (blaue Säulen)
•  Bundeshaushalt 2018
•  EU-Haushalt 2018
•  Einzeletat des Bundes für Arbeit und Soziales 2018
•  Regulärer UN-Doppelhaushalt 2018-2019

Alle Zahlenangaben in Milliarden Euro. Eine Analyse und vergleichende Bewertung der Daten finden Sie im Kommentar weiter unten.

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Kommentar

Alles stöhnt zu Recht über den Schuldenberg und die hohe Zinslast der öffentlichen Hand. Aber in den privaten Haushalten Deutschlands häufen sich Geldvermögen und Sachwerte an. Natürlich gehört niemand von uns zu den Vermögenden - aber irgendwo müssen diese ja doch in millionenfacher Ausfertigung sitzen ;-))

Armes Deutschland?

Der statistische Durchschnittshaushalt verfügt laut integrierter Vermögensbilanz (Statistisches Bundesamt und Deutsche Bundesbank) über ein schuldenfreies Privatvermögen von rund 300.000 Euro, pro Kopf also rund 150.000 Euro. Die vermögenden Einwohner Deutschlands könnten den Staat im Notfall also jederzeit "leicht" entschulden, ohne am Hungertuch zu nagen. Gesetzt den Fall, man täte dies und würde etwa 20 Prozent seines Privatvermögens zur Entschuldung des Staates zur Verfügung stellen, besäße jeder Einwohner - statistisch gesehen - immer noch ein schuldenfreies Privatvermögen von mehr als 110.000 Euro - armes Deutschland?

Geldvermögen

Theoretisieren wir weiter: Betrachtet man allein die finanziellen Aspekte des Privatvermögens, müssen von dem Geldvermögen 2018 in Höhe von rund 6.200 Milliarden Euro die Verbindlichkeiten in Höhe von rund 1.800 Milliarden Euro abgezogen werden. Netto verbleiben dann insgesamt etwa 4.400 Milliarden Euro, pro Kopf also rund 54.000 Euro. Würde man den Staat allein aus dem Topf dieses finanziellen Nettovermögens entschulden, stünden dem statistischen Durchschnittsbürger, vom Säugling bis zum Greis, immer noch mehr als 25.000 Euro zur Verfügung - armes Deutschland?

Vergleich mit EU-Haushalt

Vergleicht man den Bundeshaushalt 2018 in Höhe von rund 344 Milliarden Euro mit dem Haushalt der EU 2018 in Höhe von rund 160 Milliarden Euro, erkennt man, dass der Bund für die etwa 82 Millionen Bundesbürger pro Kopf mehr als vierzehnmal so viel Geld aufwendet wie die Europäische Union für ihre seinerzeit mehr als 510 Millionen Einwohner pro Kopf.

Betrachtet man den größten Einzeletat des Bundes 2018 für Arbeit und Soziales in Höhe von rund 160 Milliarden Euro, ist festzustellen, dass allein die Zuschüsse des Bundes zu den diversen Formen der Rentenversicherung (etwa zwei Drittel des Einzeletats) und die Aufwendungen für die verschieden Maßnahmen der sogenannten Arbeitsförderung (annähernd ein Drittel des Einzeletats) in ihrer Höhe den Gesamtausgaben des EU-Haushalts 2018 entsprechen.

Vergleich mit UN-Haushalt

Vergleicht man den Bundeshaushalt mit dem regulären Doppelhaushalt(!) der UNO für 2018-2019 in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro jährlich, wird deutlich, dass Deutschland bei einer - theoretischen - einmaligen Einsparung der jährlichen Zinsausgaben des Bundes von angenommenen 20 Milliarden Euro mit diesem Geld die gesamte UNO fast 8 Jahre lang ganz alleine finanzieren könnte.

Und da der deutsche Beitrag am UN-Haushalt entgegen landläufiger Meinung gering - und in den letzten Jahren gesunken - ist, nämlich 2018 bei etwa 6 Prozent (ca. 155 Millionen Euro) lag, könnten wir - theoretisch - mit dem eingesparten Geld einer einzigen jährlichen Zinslast des Bundes unseren UN-Beitrag für mehr als  100 (in Worten: einhundert) Jahre begleichen - wenn, ja wenn wir dieses Geld zur Verfügung hätten... armes Deutschland?