Der Mercosur auf einen Blick


SPOTLIGHT: Südamerikanisches ABC? Ende Januar 2023 besuchte der deutsche Bundeskanzler Argentinien, Brasilien und Chile. Brasilien und Argentinien sind die größten Mitgliedstaaten des Mercosur, Chile ist das Land mit den global größten Reserven am "weißen Gold" des 21. Jahrhunderts - Lithium. Eines der Ziele der Reise: Forcierung der Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen EU und Mercosur.


 Mercosur - Logo
Mercado Común del Sur (Mercosur)
Gemeinsamer Markt des Südens

Mercosur - Mitgliedstaaten

 

Hintergrund

Die Organisation wurde im März 1991 mit der Unterzeichnung des Abkommens zur Schaffung eines gemeinsamen Marktes in Lateinamerika durch die Präsidenten von vier südamerikanischen Staaten in Asunción gegründet.

Ziele

Die Ziele sind freier Verkehr von Gütern und Dienstleistungen, gemeinsame Außenzölle und die Koordinierung der Wirtschafts-, Währungs- und Industriepolitik.

Mitgliedstaaten (5)

  • Argentinien
  • Brasilien
  • Paraguay
  • Uruguay
  • Venezuela

Assoziierte Staaten (7)
Bolivien, Chile, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam

Anmerkung:
- Bolivien befindet sich seit 2015 im Beitrittsprozess.
- Mexiko und Neuseeland sind Beobachterstaaten.
- Mit Mexiko wird über eine Assoziation verhandelt.

Organisation

Durch das Protokoll von Ouro Preto zum Mercosur-Vertrag vom Dezember 1994 hat der Mercosur internationale Rechtsfähigkeit und eigene Institutionen bekommen. Das kleine Generalsekretariat der Gemeinschaft bekam seinen Sitz in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo.

Weiterführender externer Link

  • Mercosur
    (Offizielle Webpräsenz des Mercosur, präsentiert durch das Sekretariat in Uruguay - in Spanisch, Portugiesisch und Englisch)

Kommentar

Der Mercosur (ohne Venezuela) umfasste im Jahr 2021 rund 271 Millionen Einwohner mit einem BIP von etwa 2.200 Milliarden US-Dollar - das entspricht etwa 60 % der EU-Bevölkerung und 13 % des EU-BIP.

Noch immer ausgeprägtes nationalstaatliches Konkurrenz-Denken und schwere wirtschaftliche und finanzielle Krisen lassen die ehrgeizigen Ziele des Mercosur  als nur schwer verwirklichbar erscheinen. Die Venezuela-Krise ab 2016 und die damit einhergehenden sich verändernden Organisationsformen auf dem südamerikanischen Kontinent müssen zeigen, ob sich Mercosur gegen die Konkurrent behaupten kann.