Nettowanderung nach und aus Deutschland

Migration aus und nach Deutschland - Zahlen für Herkunfts- und Zielregionen

Wanderungen nach Herkunfts- und Zielgebieten

Die Grafik zeigt das Wanderungsgeschehen aufgeschlüsselt nach globalen Regionen. Zuzüge sind durch grüne Säulen, Fortzüge durch rote Säulen dargestellt. Der Wanderungsüberschuss für Deutschland ist taubenblau markiert. Im Jahr 2021 zogen rund 1.323.000 Personen nach Deutschland zu und rund 994.000 Personen aus Deutschland fort. Damit ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 329.000 Personen aus der Bilanzierung der Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands.

Das Migrationsgeschehen nach bzw. aus Deutschland ist seit Jahren vor allem durch Zuwanderung aus bzw. Abwanderung in andere europäische Staaten gekennzeichnet. So kamen im Jahr 2021 63,6 % aller zugewanderten Personen aus einem anderen europäischen Land nach Deutschland, davon 46,7 % aus Staaten der EU und 17,1 % aus übrigen europäischen Staaten. 17,2 % der Zugezogenen wanderten aus einem asiatischen Staat zu. Lediglich 4,2 % zogen aus afrikanischen Ländern nach Deutschland und 5,5 % aus Amerika, Australien und Ozeanien.

Auch bei den Fortzügen war Europa die Hauptzielregion. Etwa zwei Drittel der entsprechenden Personen zogen im Jahr 2019 aus Deutschland in ein anderes europäisches Land (67,2 %). 56,0 % wanderten in EU-Mitgliedstaaten ab. Der Anteil der Fortzüge nach Asien betrug 7,9 %, der nach Amerika, Australien und Ozeanien 5,0 %. Nach Afrika wanderten lediglich 2,7 % aller fortziehenden Personen ab.

Bitte beachten: Angaben für "europäische" Staaten hier inklusive Türkei und Russland (beide werden in den amtlichen Statistiken zu Europa gezählt)

Übersicht über die Herkunftsgebiete (Prozentzahlen gerundet):

Zuzüge 2021
 Europäische Union 46,7 %
 übriges Europa (Nicht-EU-Staaten) 17,1 %
 Asien 17,2 %
 Afrika 4,2 %
 Amerika, Australien und Ozeanien 4,5 %
 Staatenlos bzw. ungeklärt 10,3 %

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Kommentar

1. Der Wanderungssaldo taugt in erster Linie für eine Prognose der künftigen Bevölkerungszusammensetzung, nicht aber für die Diskussion um Integration. Selbst ein geringer Wanderungsüberschuss der Ausländer darf nicht verdecken, dass Jahr für Jahr viele Hunderttausend Personen als Neubürger in die Gesellschaft integriert werden müssen.

2. Bei den Fortzügen Deutscher muss davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei nicht nur um Ruheständler mit Ziel Schweiz oder Mallorca handelt, sondern zu einem erheblichen Teil auch um jüngere Menschen, deren Engagement im eigenen Land dringend gebraucht würde.

3. Der Anteil der Zuzüge aus den EU-Staaten ist insbesondere seit den Beitritten der 10 überwiegend mittelost-europäischen Länder im Jahr 2007 kontinuierlich angestiegen und lag 2014 bei rund 60%, wobei etwa ein Drittel aus den alten Ländern und rund zwei Drittel aus den neuen EU-Staaten kamen.