Nettowanderung nach und aus Deutschland

Migration aus und nach Deutschland - Zahlen für Herkunfts- und Zielregionen

Wanderungen 2019 nach Herkunfts- und Zielregionen

Die Grafik zeigt den Wanderungssaldo aufgeschlüsselt nach globalen Regionen. Zuzüge sind durch grüne Säulen, Fortzüge durch rote Säulen dargestellt. Der Wanderungsüberschuss für Deutschland ist taubenblau markiert. Im Jahr 2019 zogen rund 1.558.000 Personen nach Deutschland zu und rund  1.232.000 Personen aus Deutschland fort. Damit ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 327.000 Personen aus der Bilanzierung der Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands.

Das Migrationsgeschehen nach bzw. aus Deutschland ist seit Jahren vor allem durch Zuwanderung aus bzw. Abwanderung in andere europäische Staaten gekennzeichnet. So kamen im Jahr 2019 66,4 % aller zugewanderten Personen aus einem anderen europäischen Land nach Deutschland, davon 51,1 % aus Staaten der EU und 15,4 % aus übrigen europäischen Staaten. 13,7 % der Zugezogenen wanderten aus einem asiatischen Staat zu. Lediglich 4,2 % zogen aus afrikanischen Ländern nach Deutschland und 5,5 % aus Amerika, Australien und Ozeanien.

Auch bei den Fortzügen war Europa die Hauptzielregion. Etwa zwei Drittel der entsprechenden Personen zogen im Jahr 2019 aus Deutschland in ein anderes europäisches Land (67,2 %). 56,0 % wanderten in EU-Mitgliedstaaten ab. Der Anteil der Fortzüge nach Asien betrug 7,9 %, der nach Amerika, Australien und Ozeanien 5,0 %. Nach Afrika wanderten lediglich 2,7 % aller fortziehenden Personen ab.

Bitte beachten: Angaben für "europäische" Staaten hier inklusive Türkei und Russland (beide werden in den amtlichen Statistiken zu Europa gezählt)

Übersicht über die Herkunftsgebiete (Prozentzahlen gerundet):

Zuzüge 2019
 Europäische Union 51,1 %
 übriges Europa (Nicht-EU-Staaten) 15,4 %
 Asien 13,7 %
 Afrika 4,2 %
 Amerika, Australien und Ozeanien 5,5 %
 Staatenlos bzw. ungeklärt 10,1 %

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Migration - Nettowanderung nominal

Nettowanderung nominal

Die Grafik zeigt die Nettowanderung der letzten Jahre insgesamt, d.h. von Ausländern und Deutschen. Der Überschuss an Zuzügen ist durch die grünen Säulen, der Überschuss an Fortzügen ist durch die roten Säulen markiert.

Zum Vergleich

2015 2017 2019
 Zuzugsüberschuss 1.139.000 416.000 327.000

Der Saldo aus Zuzügen und Fortzügen war für lange Jahre kontinuierlich positiv, wenngleich mit deutlicher Abnahme zum einen bis kurz vor der Jahrtausendwende, zum anderen bis 2007. In den Jahren 2008 und 2009 war der Wanderungssaldo erstmals negativ, d.h. es zogen mehr Personen fort als zu. Seit 2010 ist die Zahl der Zuzüge wieder deutlich angestiegen - in erster Linie aufgrund der Zuwanderung von Personen mit ausländischem Pass. Im Jahr 2019 stabilisierte sich der Saldo auf hohem Niveau bei etwa 327.000 Personen.

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Migration - Nettowanderung aufgeschlüsselt nach Deutschen und Ausländern

Nettowanderung aufgeschlüsselt

Das Schaubild zeigt den jährlichen Wanderungssaldo der letzten Jahre als summierte Säulen, unterteilt wie folgt

•  Ausländer (gelbe Anteile)
•  Deutsche (grüne Anteile)

Deutlich wird, dass sich der Anteil von Ausländern und Deutschen am Wanderungsüberschuss um die Jahrtausendwende in etwa die Waage hielt. Seit 2005 ist der Anteil bei den deutschen Migranten negativ, während der Anteil ausländischer Personen seit 2010 stark zunimmt. Der Wanderungsüberschuss wird also ausschließlich von Ausländern bestimmt, deren Anteile die höchsten der letzten Jahre sind.

Tipp: Wenn Sie die Balken oberhalb bzw. unterhalb der Grundlinie gegeneinander verrechnen, erhalten Sie den jeweiligen jährlichen Netto-Wanderungssaldo in absoluten Zahlen, wie in der oberen Grafik dargestellt

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Kommentar

1. Der Wanderungssaldo taugt in erster Linie für eine Prognose der künftigen Bevölkerungszusammensetzung, nicht aber für die Diskussion um Integration. Selbst ein geringer Wanderungsüberschuss der Ausländer darf nicht verdecken, dass Jahr für Jahr viele Hunderttausend Personen als Neubürger in die Gesellschaft integriert werden müssen.

2. Bei den Fortzügen Deutscher muss davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei nicht nur um Ruheständler mit Ziel Schweiz oder Mallorca handelt, sondern zu einem erheblichen Teil auch um jüngere Menschen, deren Engagement im eigenen Land dringend gebraucht würde.

3. Der Anteil der Zuzüge aus den EU-Staaten ist insbesondere seit den Beitritten der 10 überwiegend mittelost-europäischen Länder im Jahr 2007 kontinuierlich angestiegen und lag 2014 bei rund 60%, wobei etwa ein Drittel aus den alten Ländern und rund zwei Drittel aus den neuen EU-Staaten kamen.