UN-Sicherheitsrat – die unendliche Reformgeschichte

SPOTLIGHT: Am 26. April 2022 gelang ein "Reförmchen" des UN-Sicherheitsrats: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat einvernehmlich eine Resolution verabschiedet, die nach jedem Einsatz eines Vetos durch die ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat innerhalb von zehn Tagen eine Sitzung der Vollversammlung verlangt. In diesem Gremium mit allen Vertretern der 193 Länder müssten sich die Staaten, die von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht haben, dann rechtfertigen. Allerdings: Die Resolution ist unverbindlich (non-binding) - ein Veto kann, muss aber nicht erklärt werden...


Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN-SR) - Chronologie der Reformvorschläge

Historie der Reformvorschläge

Die Reform des Sicherheitsrats (SR) der Vereinten Nationen und seine Anpassung an die geopolitischen Realitäten des 21. Jahrhundert ist dringend geboten. Ohne Reform läuft der SR Gefahr, weiterhin an Legitimität und Autorität zu verlieren. Bisherige Eckdaten waren (siehe Grafik)

1945
Nach Inkrafttreten der Charta der Vereinten Nationen hatte der SR zunächst 11 Sitze, davon 5 ständige und 6 nichtständige.

1965
Nach der ersten Welle der Dekolonialisierung, in der zahlreiche neue Staaten entstanden, wurde der SR 1965 das bisher einzige Mal "reformiert", indem er um 4 nichtständige Sitze erweitert wurde. Er umfasst seitdem 15 Sitze.

1989 ff.
Die grundlegend veränderten weltpolitischen Realitäten nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und ein weiteres starkes Anwachsen der Mitgliederzahl der Vereinten Nationen führten zu erneuten Diskussionen über eine weitere Anpassung der Mitgliederzahl des SR. 1992 forderte eine Konferenz der Blockfreien in Jakarta nachdrücklich eine Reform des SR. Die UN-Generalversammlung setzte daraufhin 1993 eine Arbeitsgruppe ein, die sowohl eine Erweiterung des SR als auch eine Reform seiner Arbeitsmethoden einschließlich des Vetorechts prüfen und Vorschläge unterbreiten sollte.

1997
In dieser Arbeitsgruppe wurde vom damaligen Präsidenten der Generalversammlung, dem malaysischen Botschafter Razali, ein erster konkreter Vorschlag zur Reform des SR vorgelegt ("Razali-Plan"). Seine Kerngedanken: Die Erweiterung des SR auf 24 Sitze durch die Schaffung von 5 neuen ständigen und 4 nichtständigen Sitzen. Eine Ausweitung des Vetorechts auf neue ständige Mitglieder war nicht vorgesehen. Der Razali-Plan kam nicht zur Abstimmung (vor allem die USA waren entschieden gegen einen Umfang des SR von mehr als maximal 22 Sitzen). Da die Arbeitsgruppe für alle Mitgliedsstaaten offen war und nach dem Konsensprinzip (Entscheidungen nur bei Zustimmung aller Mitglieder) arbeitete, kam es zwar zu ausgedehnten Debatten, aber nie zu einer Entscheidung.


Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN-SR) - Reformmodelle und Reformvorschläge

2003 - Auftrag an die "Hochrangige Gruppe"

Die Debatte um die Reform des SR belebte sich erst wieder nach dem 3. Golfkrieg. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, gab bei einer Gruppe international angesehener Politiker und Diplomaten ("Hochrangige Gruppe") einen Bericht in Auftrag, der (1) die wichtigsten Bedrohungen der internationalen Sicherheit analysieren; (2) Wege zu ihrer Prävention und Bekämpfung aufzeigen; (3) Vorschläge für die dafür erforderlichen institutionellen Reformen (UN-Reform)
machen sollte.

2004 - Bericht der "Hochrangigen Gruppe"

Die Reformvorschläge dieser "Hochrangigen Gruppe" erschien im Dezember 2004 unter dem Titel: "Eine sicherere Welt – unsere gemeinsame Verantwortung". Er empfiehlt – wie der Razali-Plan - eine Erweiterung des SR um 9 Sitze und schlägt dafür zwei alternative Modelle (A und B - siehe Grafik) vor:

Modell A: 6 neue ständige und 3 neue nichtständige Sitze, alle ohne Vetorecht.

Modell B: 8 Sitze einer neuen Kategorie mit vierjähriger Amtszeit und unmittelbar anschließender Wiederwahlmöglichkeit und 1 neuer nichtständiger Sitz (die gegenwärtig existierenden nichtständigen Sitze haben eine zweijährige Amtszeit und keine unmittelbare Wiederwahlmöglichkeit). Auf diesen Sitzen sollen sich eine Reihe nach bestimmten Kriterien ausgewählter "mittlerer" Staaten ablösen.

Der Bericht befürwortet außerdem die Neuordnung des bestehenden Regionalgruppensystems und schlägt 4 globale Regionalgruppen ("Weltregionen") vor: Amerika, Europa, Afrika sowie Asien & Pazifik.


Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN-SR) - Reform-Optionen der Sitzverteilung

2005 - Reformbericht des Generalsekretärs

Generalsekretär Kofi Annan hat in einem konsolidierten Reformbericht "In größerer Freiheit: Auf dem Weg zu Entwicklung, Sicherheit und Menschenrechte für alle" vom 21. März 2005 die beiden Modelle der "Hochrangigen Gruppe" übernommen. Er empfahl den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, möglichst noch vor dem UN-Gipfel zur Überprüfung der Millenniumserklärung (14.-16. September 2005), auf jeden Fall aber vor Jahresende 2005 zu einer Entscheidung über die Reform des SR zu kommen.

Ausgehend von dem Bericht der von Kofi Annan eingesetzten "Hochrangigen Gruppe" soll die folgende kritische Analyse der Reformvorschläge die ganze Problematik einer Reform des Sicherheitsrats (SR) verdeutlichen.


Analyse

Der Bericht schlägt - zu Recht - die Neuordnung des bestehenden überholten Regionalgruppensystems vor. Die Sitzverteilung soll künftig nach 4 "Weltregionen" erfolgen (siehe Grafik): Afrika, Amerika, Europa sowie Asien & Pazifik.

Die Hochrangige Gruppe hat die Regionen so eingeteilt, dass in diesen in etwa die gleiche Anzahl von Staaten zu finden ist. Zu beachten ist, dass Russland großzügig der Gruppe Europa zugeschlagen wird. Vergleicht man die Regionen nun mit den tatsächlichen sowie den vorgeschlagenen Sitzen (die Grafik berücksichtigt hierbei aus Gründen der Übersichtlichkeit nur das Modell A (6 neue ständige Sitze ohne Vetorecht), so kommt man zu erstaunlichen Erkenntnissen:

  1. In keinem der Reformvorschläge wird an den 5 ständigen Sitzen mit Vetorecht gerüttelt. Eine Änderung in diesem Bereich wäre auch kaum durchsetzbar, könnte doch jede einzelne Vetomacht mit ihrem Veto jede Reform verhindern. Da hier aber die eigentliche Crux des Sicherheitsrates liegt, wird jede Reform ein kosmetisches "Reförmchen" bleiben.
  2. Bei den ständigen Sitzen mit Vetorecht ist und bleibt Afrika unberücksichtigt, Asien (wenn man ihm Russland nicht zurechnet) und Amerika sind unterrepräsentiert, Europa deutlich überrepräsentiert.
  3. Die vorgeschlagenen neuen ständigen Sitze würden dies zwar ausgleichen, sind jedoch (da ohne Vetorecht) eher kosmetischer Natur.

Noch überraschender sind die Erkenntnisse, die man gewinnt, wenn man die vorgeschlagene Erweiterung auf 24 Sitze so aufteilt, dass sie dem Anteil der Regionen an der Weltbevölkerung entspricht. Legt man diesen Maßstab an - und der Mensch, nicht der Staat, sollte doch im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen - so müssten sich die Sitze wie folgt verteilen: Europa 2, Afrika und Amerika je 3, Asien/Pazifik 16 (!) Sitze.

Nun reformieren Sie mal schön...


Weitere Vorschläge von "Interessengruppen"

G4-Vorschlag
Die sogenannte G4-Gruppe (Brasilien, Deutschland, Indien und Japan) sowie rund 30 weitere Staaten legten Mitte 2005 einen eigenen Entwurf vor. Dieser sieht eine Erweiterung des Rates um insgesamt 10 Sitze vor: 6 ständige Sitze (je zwei für Afrika und Asien, je einer für die westlichen Staaten sowie für Lateinamerika & Karibik) und 4 nichtständige Sitze vor (je einen für Afrika, Asien, Lateinamerika & Karibik sowie Osteuropa). Ob das Veto-Recht auch den neuen ständigen Mitgliedern zuerkannt wird, soll erst auf einer Überprüfungskonferenz 15 Jahre nach Inkrafttreten der Chartaänderung beraten und beschlossen werden (also frühestens 2020).

Afrikanischer Vorschlag
Die afrikanischen Staaten legten Mitte 2005 einen eigenen Resolutionsentwurf vor, der sich im Grundkonzept mit dem der G4 deckt. Davon abweichend wird jedoch das Veto-Recht für neue ständige Mitglieder sowie ein zweiter zusätzlicher nichtständiger Sitz für Afrika gefordert. Ein in London zwischen den Außenministern der G4 und Vertretern der Afrikanischen Union (AU) erwogene Kompromiss (Veto-Recht gemäß G4-Resolution und Schaffung eines 26. nichtständigen Sitzes, der zwischen den Regionen Afrika, Asien und Lateinamerika & Karibik rotiert) wurde vom anschließenden Sondergipfel der AU nicht bestätigt.

Konsens-Vorschlag
Von der sogenannten "Geeint für den Konsens"-Gruppe wurde ein dritter Vorschlag vorgelegt, der eine Erweiterung des SR um 10 nichtständige Sitze sowie eine Aufhebung des unmittelbaren Wiederwahlverbots vorsieht.

12 Mai 2024 Kategorien UNO

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (alphabetisch)

SPOTLIGHT: Die Türkei wird seit 2. Juni 2022 innerhalb der UN-Organisation in allen Sprachen Türkiye genannt. Die englische Bezeichnung Turkey (Truthahn, Trottel) wird auf Bitten der Regierung in Ankara nicht mehr verwendet. Wir behalten bis auf Weiteres die deutsche Bezeichnung Türkei bei.


Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) und die UN-Nicht-Mitglieder

Die Mitgliedstaaten der UN

Die Grafik zeigt die 193 Mitgliedstaaten der UN in Gelb und diejenigen Nichtmitglieder der Vereinten Nationen in Rot, die von mindestens einem UN-Mitgliedstaat anerkannt werden.

Diese insgesamt 10 mit roten Kreisen gekennzeichneten Nichtmitglieder sind von West nach Ost: Westsahara, Vatikanstadt, Kosovo, Abchasien, Süd-Ossetien, Nord-Zypern, "Palästina", Taiwan, der Inselstaat Niue und die Cook-Inseln.


Kleine UN-Namenkunde vorab

  1. Côte d'Ivoire (Ivory Coast / Elfenbeinküste)
    1985 teilte die Elfenbeinküste den Vereinten Nationen mit, dass sie ihren Namen in Côte d'Ivoire geändert habe.
  2. Eswatini (Swaziland / Swasiland)
    2018 ordnete König Mswati III. offiziell per Dekret die Änderung des englischen Staatsnamens von „Swaziland“ in „Eswatini“ an. Im Anschluss an die Mitteilung an die Vereinten Nationen wurde der Ländername in Königreich Eswatini (Kurzform: Eswatini) geändert. Datum des Inkrafttretens: 19. April 2018.
  3. Türkiye (Turkey / Türkei)
    2022 änderte die Republik Türkei ihren offiziellen Namen in einem Ersuchen, das der Außenminister des Landes an den Generalsekretär der Vereinten Nationen richtete (in allen Sprachen ab 03. Juni 2022).

Wundersame Vermehrung der UN-Mitglieder? Nein.

  • Ein deutscher Pop-Barde singt von 194 Ländern, da sich die "vier" wohl geschmeidiger trällern lässt als das harte "drei" der tatsächlichen 193 Länder der Vereinten Nationen.
  • Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat in der Tat 194 Mitglieder - allerdings ohne das UN-Mitglied Liechtenstein, dafür mit 2 UN-Nichtmitgliedern, nämlich Niue und die Cook-Inseln.
  • In Verbindung mit dem 2015 in Paris angenommenen Weltklimavertrag waren offiziell 196 Teilnehmer akkreditiert, nämlich die 193 UN-Mitgliedstaaten, die Europäische Union als Ganzes und wiederum die beiden Nichtmitglieder der UN, der Inselstaat Niue (1.800 Einwohner) und die Cook-Inseln (rund 20.000 Einwohner), die beide außen- und sicherheitspolitisch durch Neuseeland vertreten werden.

Die folgende Tabelle zeigt die alphabetische Auflistung der UN-Mitgliedstaaten in dem im Deutschen üblichen Sprachgebrauch (z.B. Nordkorea für "Demokratische Volksrepublik Korea" und Weißrussland für "Belarus"). Wo angebracht, sind die UN-amtlichen Namen der Mitgliedstaaten in runden Klammern und eigene Erläuterungen in eckigen Klammern beigefügt.

Tabelle
der UN-Mitgliedstaaten in alphabetischer Reihenfolge

Name [*= siehe Erläuterungen] Aufnahmedatum
Afghanistan 19. November 1946
Ägypten * 24. Oktober 1945
Albanien 14. Dezember 1955
Algerien 08. Oktober 1962
Andorra 28. Juli 1993
Angola 01. Dezember 1976
Antigua und Barbuda 11. November 1981
Äquatorialguinea 12. November 1968
Argentinien 24. Oktober 1945
Armenien 02. März 1992
Aserbaidschan 02. März 1992
Äthiopien 13. November 1945
Australien 01. November 1945
Bahamas 18. September 1973
Bahrain 21. September 1971
Bangladesch 17. September 1974
Barbados 09. Dezember 1966
Belgien 27. Dezember 1945
Belize 25. September 1981
Benin 20. September 1960
Bhutan 21. September 1971
Bolivien (Plurinationaler Staat) 14. November 1945
Bosnien und Herzegowina 22. Mai 1992
Botsuana 17. Oktober 1966
Brasilien 24. Oktober 1945
Brunei Darussalam 21. September 1984
Bulgarien 14. Dezember 1955
Burkina Faso 20. September 1960
Burundi 18. September 1962
Chile 24. Oktober 1945
China 24. Oktober 1945
Costa Rica 02. November 1945
Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) 20. September 1960
Dänemark 24. Oktober 1945
Deutschland * 18. September 1973
Dominica 18. Dezember 1978
Dominikanische Republik 24. Oktober 1945
DR Kongo (Demokratische Republik Kongo) [engl. Democratic Republic of the Congo - DRC] * 20. September 1960
Dschibuti 20. September 1977
Ecuador 21. Dezember 1945
El Salvador 24. Oktober 1945
Eritrea 28. Mai 1993
Eswatini (Swasiland) 24. September 1968
Estland * 17. September 1991
Fidschi 13. Oktober 1970
Finnland 14. Dezember 1955
Frankreich 24. Oktober 1945
Gabun 20. September 1960
Gambia 21. September 1965
Georgien 31. Juli 1992
Ghana 08. März 1957
Grenada 17. September 1974
Griechenland 25. Oktober 1945
Großbritannien (Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland) * 24. Oktober 1945
Guatemala 21. November 1945
Guinea 12. Dezember 1958
Guinea-Bissau 17. September 1974
Guyana 20. September 1966
Haiti 24. Oktober 1945
Honduras 17. Dezember 1945
Indien 30. Oktober 1945
Indonesien * 28. September 1950
Irak 21. Dezember 1945
Iran (Islamische Republik) 24. Oktober 1945
Irland 14. Dezember 1955
Island 19. November 1946
Israel 11. Mai 1949
Italien 14. Dezember 1955
Jamaika 18. September 1962
Japan 18. Dezember 1956
Jemen * 30. September 1947
Jordanien 14. Dezember 1955
Kambodscha 14. Dezember 1955
Kamerun 20. September 1960
Kanada 09. November 1945
Kap Verde 16. September 1975
Kasachstan 02. März 1992
Katar 21. September 1971
Kenia 16. Dezember 1963
Kirgistan [auch Kirgisistan oder Kirgisien] 02. März 1992
Kiribati 14. September 1999
Kolumbien 05. November 1945
Komoren 12. November 1975
Kongo [früher Kongo-Brazzaville]
[früherer Kongo-Leopoldville/Zaire siehe DR Kongo]
20. September 1960
Kroatien 22. Mai 1992
Kuba 24. Oktober 1945
Kuwait 14. Mai 1963
Laos (Demokratische Volksrepublik Laos) 14. Dezember 1955
Lesotho 17. Oktober 1966
Lettland * 17. September 1991
Libanon 24. Oktober 1945
Liberia 02. November 1945
Libyen 14. Dezember 1955
Liechtenstein 18. September 1990
Litauen * 17. September 1991
Luxemburg 24. Oktober 1945
Madagaskar 20. September 1960
Malawi 01. Dezember 1964
Malaysia * 17. September 1957
Malediven 21. September 1965
Mali 28. September 1960
Malta 01. Dezember 1964
Marokko 12. November 1956
Marshallinseln [auch Marshall-Inseln] 17. September 1991
Mauretanien 27. Oktober 1961
Mauritius 24. April 1968
Mexiko 07. November 1945
Mikronesien (Föderierte Staaten von Mikronesien) 17. September 1991
Moldawien (Republik Moldau) - [auch Moldova] 02. März 1992
Monaco 28. Mai 1993
Mongolei 27. Oktober 1961
Montenegro * 28. Juni 2006
Mosambik 16. September 1975
Myanmar [auch Birma oder Burma] 19. April 1948
Namibia 23. April 1990
Nauru 14. September 1999
Nepal 14. Dezember 1955
Neuseeland 24. Oktober 1945
Nicaragua 24. Oktober 1945
Niederlande 10. Dezember 1945
Niger 20. September 1960
Nigeria 07. Oktober 1960
Nordkorea (Demokratische Volksrepublik Korea) * 17. September 1991
Nordmazedonien (North Macedonia) * 08. April 1993
Norwegen 27. November 1945
Oman 07. Oktober 1971
Österreich 14. Dezember 1955
Osttimor (Demokratische Republik Timor-Leste) 27. September 2002
Pakistan 30. September 1947
Palau 15. Dezember 1994
Panama 13. November 1945
Papua-Neuguinea 10. Oktober 1975
Paraguay 24. Oktober 1945
Peru 31. Oktober 1945
Philippinen 24. Oktober 1945
Polen 24. Oktober 1945
Portugal 14. Dezember 1955
Ruanda 18. September 1962
Rumänien 14. Dezember 1955
Russland (Russische Föderation) * 24. Oktober 1945
Salomonen 19. September 1978
Sambia 01. Dezember 1964
Samoa 15. Dezember 1976
San Marino 02. März 1992
Sao Tomé und Principe 16. September 1975
Saudi-Arabien 24. Oktober 1945
Schweden 19. November 1946
Schweiz 10. September 2002
Senegal 28. September 1960
Serbien * 01. September 2000
Seychellen 21. September 1976
Sierra Leone 27. September 1961
Simbabwe 25. August 1980
Singapur 21. September 1965
Slowakei * 19. Januar 1993
Slowenien * 22. Mai 1992
Somalia 20. September 1960
Spanien 14. Dezember 1955
Sri Lanka 14. Dezember 1955
St. Kitts und Nevis 23. September 1983
St. Lucia 18. September 1979
St. Vincent und die Grenadinen 16. September 1980
Südafrika 07. November 1945
Sudan 12. November 1956
Südkorea (Republik Korea) * 17. September 1991
Südsudan 14. Juli 2011
Suriname 04. Dezember 1975
Syrien * 24. Oktober 1945
Tadschikistan 02. März 1992
Tansania (Vereinigte Republik Tansania) * 14. Dezember 1961
Thailand 16. Dezember 1946
Togo 20. September 1960
Tonga 14. September 1999
Trinidad und Tobago 18. September 1962
Tschad 20. September 1960
Tschechien (Tschechische Republik) * 19. Januar 1993
Tunesien 12. November 1956
Türkiye (Türkei) * 24. Oktober 1945
Turkmenistan [auch Turkmenien] 02. März 1992
Tuvalu 05. September 2000
Uganda 25. Oktober 1962
Ukraine * 24. Oktober 1945
Ungarn 14. Dezember 1955
Uruguay 18. Dezember 1945
Usbekistan 02. März 1992
Vanuatu 15. September 1981
Venezuela (Bolivarische Republik) 15. November 1945
Vereinigte Arabische Emirate [VAE] 09. Dezember 1971
Vereinigte Staaten von Amerika [USA] 24. Oktober 1945
Vietnam 20. September 1977
Weißrussland (Belarus) * 24. Oktober 1945
Zentralafrikanische Republik 20. September 1960
Zypern 20. September 1960

Hinweis: Als jüngstes Mitglied wurde der Südsudan am 14. Juli 2011 aufgenommen.


Erläuterungen

Ägypten / Syrien
Ägypten und Syrien gehörten am 24. Oktober 1945 zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen. Auf Grund einer Volksabstimmung am 21. Februar 1958 schlossen sich Ägypten und Syrien zusammen und gründeten die "Vereinigte Arabische Republik", welche die Mitgliedschaft als einzelner Staat fortsetzte. Nachdem Syrien am 13. Oktober 1961 wieder ein unabhängiger Staat geworden war, nahm es auch seine Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen wieder auf. Die Vereinigte Arabische Republik wurde am 2. September 1971 in "Arabische Republik Ägypten" umbenannt.

Estland / Lettland / Litauen
Die Annektion der 3 baltischen Staaten durch die Sowjetunion im Jahre 1940 wurde vom Westen nicht anerkannt und die Länder als "besetzt" angesehen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden Estland, Lettland und Litauen am 17. September 1991 als unabhängige Staaten Mitglieder der Vereinten Nationen.

Deutschland
Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) wurden am 18. September 1973 Mitglieder der Vereinten Nationen. Durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 haben sich die beiden deutschen Staaten vereinigt und bilden einen souveränen Staat. Die DDR löste sich mit gleichem Datum auf und die Mitgliederzahl der UNO verringerte sich von damals 161 auf 160 Staaten. Entgegen landläufiger Meinung entstand mit der Vereinigung kein "neuer" Staat (also weder ein "(Groß)Deutschland", noch eine "Berliner Republik"). Die korrekte offizielle Bezeichnung lautet nach wie vor "Bundesrepublik Deutschland".

Großbritannien
Die offizielle Bezeichnung ist "Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland". In Deutschland wird landläufig auch der Name "England" verwendet, welcher aber nur den Namen einer der vier Entitäten des Staates (England, Schottland, Wales und Nordirland) wiedergibt.

Indonesien
In einer schriftlichen Erklärung vom 20. Januar 1965 gab Indonesien seinen Entschluss bekannt, "zu diesem Zeitpunkt und unter den gegenwärtigen Umständen" seine Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen aufzugeben. Am 19. September 1966 erklärte Indonesien telegrafisch, es wolle "die volle Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen wieder aufnehmen und sich wieder an deren Tätigkeiten beteiligen". Die Generalversammlung nahm diesen Entschluss am 28. September 1966 zur Kenntnis und lud die Vertreter Indonesiens ein, ihren Sitz in der Generalversammlung wieder einzunehmen.

Jemen
Der Jemen war seit 30. September 1947, der Demokratische Jemen seit 14. Dezember 1967 Mitglied der Vereinten Nationen. Mit Schreiben vom 19. Mai 1990 teilten die beiden Staaten ihren Beschluss mit, "sich zu einem gemeinsamen Staat mit der Bezeichnung 'Republik Jemen' zu vereinigen". Die Vereinigung erfolgte am 22. Mai 1990.

Kongo (DRC)
Die Ständige Vertretung Zaires bei den Vereinten Nationen teilte dem Generalsekretär der Vereinten Nationen mit Schreiben vom 20. Mai 1997 mit, dass auf Beschluss des damals amtierenden Präsidenten des Landes, Laurent Desire Kabila, der Name des Landes in Demokratische Republik Kongo (Democratic Republic of Congo = DRC) geändert wurde.

Korea
Korea verbleibt das einzige im Gefolge des Ost-West-Antagonismus geteilte Land, nachdem sich die beiden deutschen bzw. die beiden vietnamesischen Staaten vereint haben. Korea ist noch immer rigide in Nordkorea (offizielle Bezeichnung "Demokratische Volksrepublik Korea") und in Südkorea (offizielle Bezeichnung "Republik Korea") geteilt.

Malaysia
Am 17. September 1957 wurde der Malayische Bund Mitglied der Vereinten Nationen. Im Anschluss an die Aufnahme von Singapur, Sabah (Nord-Borneo) und Sarawak in den Bund wurde dieser am 16. September 1963 umbenannt und heißt jetzt Malaysia. Singapur, vormals Teil Malaysias, wurde am 9. August 1965 unabhängig und trat am 21. September 1965 den Vereinten Nationen bei.

Nordmazedonien
(1) Mit Wirkung 14. Februar 2019 ist der neue Name des UN-Mitgliedstaates Nordmazedonien (auch: Nord-Mazedonien). In Englisch und in der UN-Auflistung firmiert der Mitgliedstaat als North Macedonia (full Name: Republic of North Macedonia).
(2) Von 1993 bis 2019 musste der Staat aufgrund des Namensstreits mit Griechenland als "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien" (EJRM), englisch "The former Yugoslav Republic of Macedonia" (FYROM) firmieren.

Russland / Ukraine / Weißrussland
(1) Die ehemalige "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken" (Sowjetunion) war am 24. Oktober 1945 ein Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. In einem mit 24. Dezember 1991 datierten Brief informierte Boris Jelzin, damaliger Präsident Russlands, den UNO-Generalsekretär, dass die Mitgliedschaft der Sowjetunion im Sicherheitsrat und allen anderen Organen der Vereinten Nationen mit Unterstützung der anderen 11 Mitgliedsländer der "Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS) durch Russland aufrechterhalten wird. Der offizielle Bezeichnung des Landes lautet "Russische Föderation". Im deutschen Sprachgebrauch ist nach wie vor die Bezeichnung Russland geläufig.
(2) Die Ukraine und Weißrussland hatten auf Betreiben Stalins ebenfalls einen Sitz in der UN-Generalversammlung erhalten, um ein Gegengewicht zu den drei Sitzen der Westalliierten (Frankreich, Großbritannien, USA) bilden zu können. Diese Sitze wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von den nun selbständigen Staaten Ukraine und Weißrussland übernommen.
(3) Die offizielle Bezeichnung des Mitgliedstaates Weißrussland wurde am 19. September 1991 in "Belarus" umgeändert. Im deutschen Sprachgebrauch ist nach wie vor die Bezeichnung Weißrussland geläufig.

Serbien
(1) Die ehemalige "Sozialistische Bundesrepublik Jugoslawien" war am 24. Oktober 1945 ein Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Nach ihrer Auflösung kam es zur Gründung der fünf Staaten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (siehe dort) und Bundesrepublik Jugoslawien, die alle Mitgliedstaaten der UN wurden.
(2) Der UN-Sitz der alten Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien war ab 1992 "verwaist". Nach dem Sturz Milosevics und den darauf folgenden Neuwahlen übernahm der Nachfolgestaat "Bundesrepublik Jugoslawien" diesen Sitz offiziell am 01. November 2000.
(3) Für mehrere Jahre firmierte dieser Staat dann als "Serbien und Montenegro". Durch eine Volksabstimmung in Montenegro erklärte sich dieses Land im Juni 2006 als selbständig und wurde im gleichen Monat als 192. Mitglied in die UNO aufgenommen.

Tschechien / Slowakei
Die Tschechoslowakei war am 24. Oktober 1945 ein Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. In einem mit 10. Dezember 1992 datierten Brief informierte der Ständige Vertreter den Generalsekretär darüber, dass die Tschechoslowakische Bundesrepublik mit 31. Dezember 1992 zu existieren aufhören wird und sich die Tschechische und die Slowakische Republik als Nachfolgestaaten für eine Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen bewerben. Nach Erhalt der Bewerbung am 8. Januar 1993 empfahl der Sicherheitsrat der Generalversammlung die Aufnahme der Slowakischen und der Tschechischen Republik als Mitglieder der Vereinten Nationen. Die Slowakische und die Tschechische Republik wurden am 19. Januar 1993 Mitglieder der Vereinten Nationen.

Tansania
Tanganjika war seit 14. Dezember 1961 Mitglied der Vereinten Nationen, Sansibar seit 16. Dezember 1963. Nach Ratifizierung der Vereinigungsurkunde am 26. April 1964 schlossen sich Tanganjika und Sansibar zur Vereinigten Republik von Tanganjika und Sansibar zusammen und setzten die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen als ein Staat fort. Die Republik wurde am 1. November 1964 in Vereinigte Republik Tansania umbenannt.

Türkei
Die Vereinten Nationen haben den Namenswechsel der Türkei bestätigt: Das Land heißt ab 3. Juni 2022 und in allen(!) Sprachen "Türkiye". Die englische Bezeichnung Turkey (Truthahn, Trottel) wird auf Bitten der Regierung in Ankara nicht mehr verwendet.

08 Dezember 2022 Kategorien UNO

Entwicklung der UN-Mitgliedschaft (chronologisch)

Logo der Vereinten Nationen

In der folgenden Tabelle werden die Mitglieder der Vereinten Nationen chronologisch nach ihrem Beitritt zur UN von 1945 bis heute aufgeführt.

In runden Klammern sind die heutigen UN-amtlichen Ländernamen, in eckigen Klammern sind Erläuterungen bzw. die geläufigen deutschen Bezeichnungen aufgeführt. Besonderheiten in der Veränderung der Anzahl der Mitglieder sind in Rot hervorgehoben.


Tabelle
der UN-Mitgliedstaaten in chronologischer Reihenfolge ihres Beitritts

Jahr

Zahl

Mitgliedstaat

1945 51 Gründungsmitglieder
Ägypten, Argentinien, Äthiopien, Australien, Belarussische Sozialistische Sowjetrepublik (seit 1991: Belarus [Weißrussland]), Belgien, Bolivien (seit 2009: Bolivien (Plurinationaler Staat)), Brasilien, Chile, China, Costa Rica, Dänemark, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Frankreich, Griechenland, Guatemala, Haiti, Honduras, Indien, Irak, Iran (seit 1981: Iran (Islamische Republik)), Jugoslawien (Sozialistische Republik ~ aufgelöst), Kanada, Kolumbien, Kuba, Libanon, Liberia, Luxemburg, Mexiko, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Panama, Paraguay, Peru, Philippinische Republik (seit 1947: Philippinen), Polen, Saudi-Arabien, Südafrikanische Union (seit 1961: Südafrika), Syrien, Tschechoslowakei (aufgelöst), Türkei, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (seit 1991: Ukraine), Vereinigte Staaten [USA], Vereinigtes Königreich [Großbritannien], Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken [Sowjetunion] - Nachfolgestaat seit 1991: Russland [Russische Föderation], Uruguay, Venezuela
1946

55

Afghanistan, Island, Schweden, Siam (seit 1949: Thailand)
1947

57

Jemenitische Arabische Republik [Nord-Jemen], Pakistan
1948

58

Birmanische Union (seit 2011: Myanmar)
1949

59

Israel
1950

60

Indonesien
1955

76

Albanien, Bulgarien, Ceylon (seit 1991: Sri Lanka), Finnland, Irland, Italien, Jordanien, Kambodscha, Laos, Libyen, Nepal, Österreich, Portugal, Rumänien, Spanien, Ungarn
1956

80

Japan, Marokko, Sudan, Tunesien
1957

82

Ghana, Malaiischer Bund (seit 1963: Malaysia)
1958

83

Guinea
1960

99

Dahome (seit 1974: Benin), Elfenbeinküste (seit 1985: Cote d'Ivoire), Gabun, Kamerun, Kongo (Brazzaville) - (seit 1971: Kongo), Kongo (Leopoldville) - (seit 1997: Demokratische Republik Kongo), Mali, Niger, Nigeria, Obervolta (seit 1984: Burkina Faso), Republik Madagaskar (seit 1975: Madagaskar), Senegal, Somalia, Togo, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Zypern
1961

104

Mauretanien, Mongolei, Sierra Leone, Tanganjika (siehe 1964)
1962

110

Algerien, Burundi, Jamaika, Ruanda, Trinidad und Tobago, Uganda
1963

113

Kenia, Kuwait, Sansibar
1964
115
Erhöhung der Mitgliederzahl nur um zwei. Grund:
Neu sind Malawi, Malta und  Sambia - jedoch entfällt die Mitgliedschaft Sansibars wegen seiner Vereinigung mit Tanganjika (seit 1964: Vereinigte Republik Tansania)
1965
118
Gambia, Malediven, Singapur
1966
122
Barbados, Botsuana, Guyana, Lesotho
1967
123
Demokratische Volksrepublik Jemen [Süd-Jemen]
1968
126
Äquatorialguinea, Mauritius, Swasiland
1970
127
Fidschi
1971
132
Bahrain, Bhutan, Oman, Katar, Vereinigte Arabische Emirate [VAE]
1973
135
Bahamas, Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik [DDR]
1974
138
Bangladesch, Grenada, Guinea-Bissau
1975
144
Kap Verde, Komoren, Mosambik, Papua-Neuguinea, Sao Tome und Principe, Suriname
1976
147
Angola, Samoa, Seychellen
1977
149
Dschibuti, Vietnam
1978
151
Dominica, Salomonen
1979
152
St. Lucia
1980
154
St. Vincent und die Grenadinen, Simbabwe
1981
157
Antigua und Barbuda, Belize, Vanuatu
1983
158
St. Christoph und Nevis (seit 1986: St. Kitts und Nevis)
1984
159
Brunei Darussalam
1990
159
Mitgliederzahl bleibt unverändert bei 159. Grund:
Neu sind Liechtenstein und  Namibia - jedoch entfällt die Mitgliedschaft der DDR durch ihren Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland und von Süd-Jemen aufgrund der Vereinigung mit Nord-Jemen zu Jemen
1991
166
Demokratische Volksrepublik Korea [Nordkorea], Estland, Föderierte Staaten von Mikronesien, Lettland, Litauen, Marshall-Inseln, Republik Korea [Südkorea]
1992
179
Armenien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Kroatien, Republik Moldau [Moldawien], San Marino, Slowenien, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan
1993
184
Erhöhung der Mitgliederzahl nur um fünf. Grund:
Neu sind Andorra, EJR Mazedonien (seit 14. Februar 2019 neuer Name: Nordmazedonien), Eritrea, Monaco, Slowakische Republik [Slowakei] und die Tschechische Republik [Tschechien] - jedoch entfällt die Mitgliedschaft der Tschechoslowakei wegen ihrer Auflösung
1994
185
Palau
1999
188
Kiribati, Nauru, Tonga
2000
189
Erhöhung der Mitgliederzahl nur um eins. Grund:
Neu sind Tuvalu und die Bundesrepublik Jugoslawien (seit 2006: Serbien) - jedoch entfällt damit der seit 1992 verwaiste Sitz der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien
2002
191
Schweiz, Demokratische Republik Timor-Leste [Osttimor]
2006
192
Montenegro
2011
193
Südsudan

Hinweis: Als jüngstes Mitglied wurde am 14. Juli 2011 Südsudan aufgenommen.


Anmerkungen

Jugoslawien

(1) Die Sozialistische Bundesrepublik Jugoslawien war bis zu ihrer Auflösung eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen, das die Charta am 26. Juni 1945 unterzeichnet und am 19. Oktober 1945 ratifiziert hatte. Nach der Auflösung der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien kam es zur Neugründung der Staaten Bosnien & Herzegowina, Kroatien, Slowenien und der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien.

(2) Die Republik Bosnien und Herzegowina wurde am 22. Mai 1992 als neues Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen (Resolution A/RES/46/237 der Generalversammlung vom 22. Mai 1992).

(3) Die Republik Kroatien wurde am 22. Mai 1992 als neues Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen (Resolution A/RES/46/238 der Generalversammlung vom 22. Mai 1992).

(4) Die Republik Slowenien wurde am 22. Mai 1992 als neues Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen. (Resolution A/RES/46/236 der Generalversammlung vom 22. Mai 1992).

(5.a.) Am 8. April 1993 beschloss die Generalversammlung die Aufnahme eines Staates mit der provisorischen Bezeichnung "Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" (Resolution A/RES/47/227 der Generalversammlung vom 8. April 1993). Diese provisorische Bezeichnung wurde in den Vereinten Nationen bis zur Beilegung der über den Namen des neuen Staates entstandenen Meinungsverschiedenheiten verwendet.
(5.b.) Mit Wirkung 14. Februar 2019 ist der neue Name des UN-Mitgliedstaates Nordmazedonien (auch Nord-Mazedonien, englisch: North Macedonia). Von 1993 bis 2019 musste der Staat aufgrund des Namensstreits mit Griechenland als "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM), englisch: The former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM)" firmieren.

(6) Jugoslawien wurde als Bundesrepublik Jugoslawien (2002-2006: "Serbien und Montenegro") am 1. November 2000 als Mitglied der Vereinten Nationen bestätigt (Resolution A/RES/55/12 der Generalversammlung vom 1. November 2000).

(7) 2006 löste sich dieser Verbund in die beiden Staaten Serbien und Montenegro auf, nachdem Montenegro am 21. Mai 2006 ein Referendum abhielt und sich am 3. Juni für unabhängig von Serbien erklärte.

(8) Am 28. Juni 2006 wurde Montenegro als neues (192.) Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen (Resolution A/RES/60/264 der Generalversammlung).

Deutschland
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die Bundesrepublik Deutschland wurden am 18. September 1973 Mitglieder der Vereinten Nationen. Durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 haben sich die beiden deutschen Staaten vereinigt und bilden einen souveränen Staat.

Jemen
Die Jemenitische Arabische Republik war seit 30. September 1947 und die Demokratische Volksrepublik Jemen war seit 14. Dezember 1967 Mitglied der Vereinten Nationen. Die Vereinigung beider Staaten zu einem gemeinsamen Staat mit der Bezeichnung 'Jemen' erfolgte am 22. Mai 1990.

 

18 Mai 2021 Kategorien UNO