Hintergrund
Die EFTA wurde 1960 in Stockholm (Schweden) durch sieben Staaten als eine Art "Konkurrenzunternehmen" zur damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet (siehe Grafik und Tabelle). Die EFTA wird oft unscharf auch mit "Europäische Freihandelszone" (European Free Trade Area) übersetzt.
Ziele
Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung, Erhöhung des Lebensstandards u.a. durch Beseitigung von Handelsbarrieren unter den Mitgliedstaaten bei nicht-agrarischen Gütern.
Mitglieder (4)
- Island
- Liechtenstein
- Norwegen
- Schweiz (die Schweiz nimmt nur noch bedingt an EFTA-Aktivitäten teil)
EFTA im Gründungsjahr 1960
Die Grafik zeigt den Stand der Mitgliedschaften von EWG (blau) und EFTA (gelb) im Jahr 1960 wie folgt:
EWG | EFTA |
Belgien | Dänemark |
Deutschland | Großbritannien |
Frankreich | Norwegen |
Italien | Österreich |
Luxemburg | Portugal |
Niederlande | Schweden |
Schweiz |
Die EWG-Staaten firmierten oft als die "Inneren Sechs", die EFTA-Staaten als die "Äußeren Sieben". Im Prinzip war es ein Wettkampf zwischen Frankreich und Großbritannien um die Vorherrschaft in Europa und damit über das wieder erstarkende Deutschland, gepaart mit dem Streben Frankreichs nach Subventionen insbesondere im Agrarbereich.
Weiterführender externer Link
- EFTA
(Offizielle Webpräsenz der EFTA - in Englisch)
Entwicklung
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU erstreckt sich heute in erster Linie auf den 1994 in Kraft getretenen Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).
Die organisatorische und strukturelle Transformationsphase von der Siebener- zur Viererpartnerschaft wurde 1995 abgeschlossen. Damit verbunden ist eine verstärkte freihandelspolitische Öffnung gegenüber Drittstaaten.
Hauptorgane
- Rat als Leitungsgremium, in dem alle Mitgliedstaaten gleichberechtigt mit einer Stimme vertreten sind; Beschlüsse bedürfen der Einstimmigkeit.
- Gerichtshof in Luxemburg, zuständig für Streitfragen bei der Anwendung des EWR-Abkommens (EWR = Europäischer Wirtschaftsraum).
- Sekretariat mit einem Generalsekretär am Hauptsitz der EFTA in Genf (Schweiz).
Kommentar
Die EFTA ist nach dem Austritt von 6 der 10 Mitglieder (s.o.) nur noch eine Mini-Organisation in inoffizieller "Abwicklung". Der Zusammenhalt des inzwischen sehr heterogen gewordenen Zweckverbundes der EFTA ist zudem stark belastet, da sich die Schweiz nicht am EWR beteiligt.
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• Der EWR auf einen Blick
Tabelle
Mitglieder der EFTA
(aktuelle und ehemalige Mitglieder in der Reihenfolge ihres Beitritts bzw. Austritts)
Beitrittsjahr | Austrittsjahr | |
Norwegen | 1960 | --- |
Schweiz | 1960 | --- |
Dänemark | 1960 | 1973 |
Großbritannien | 1960 | 1973 |
Portugal | 1960 | 1986 |
Österreich | 1960 | 1995 |
Schweden | 1960 | 1995 |
Island | 1970 | --- |
Finnland | 1986 | 1995 |
Liechtenstein | 1991 | --- |