Mediennutzung früherer Kriegsepochen
Die Grafik zeigt vier Beispiele früherer Kriegsberichterstattung:
- Holzschnitt (links oben) = Teil eines Flugblatts über den Prager Fenstersturz 1618 - der Beginn des 30-jährigen Krieges
- Zeitung (rechts oben) = Extrablatt der Wiener Zeitung über eine Schlachtenepisode 1799
- Plakat (links unten) = Werbeplakat für britische Kriegsanleihen im Ersten Weltkrieg
- Fotografie (rechts unten) = Pressefoto über einen deutschen Giftgasabgriff - vermutlich 1915 bei Ypern
Die Beispiele verdeutlichen, dass die Nutzung der jeweils "modernen" Medien für die Kriegsberichterstattung kein neues Phänomen ist.
Chronologie der Kriegsberichterstattung
(Teil 1 - bis 1914)
Die Grafik gibt einen Überblick über die Mediennutzung von Marathon bis zum Ersten Weltkrieg. Die Spalten markieren von links nach rechts:
• die jeweilige Kommunikationsform
• Kriege bzw. Schlüsselereignisse
• die dazugehörige Zeittafel und
• erläuternde Stichworte.
Die dargestellte und zu ihrer Zeit jeweils "modernste" Mediennutzung reicht vom Botenwesen und Schreibern bis hin zu Kriegsberichten, Kriegserfahrungsberichten, Kriegsmalern, Armeezeitungen, Presse, Fotografie und Telegrafie.
Chronologie der Kriegsberichterstattung
(Teil 2 - ab 1914)
Der Aufbau der Grafik ist identisch mit der o.a. Chronologie und zeigt die Mediennutzung von 1914 bis heute. Sie wagt darüber hinaus eine Prognose über die mögliche weitere Entwicklung der Kriegsberichterstattung.
Die Prognose geht von zwei extrem unterschiedlichen Varianten aus, die wahrscheinlich parallel ablaufen:
(1) Zum einen eine "Rund-um-die-Uhr-Berichterstattung" - multimedial, allumfassend, aktionsgeladen
- offiziell und professionell veröffentlicht und/oder
- privatisiert über globale soziale Netzwerke.
(2) Zum anderen eine "Nicht-Berichterstattung" über bewaffnete oder soziale Konflikte
- die entweder auf kein bzw. nur geringes globales Medieninteresse stoßen oder bei denen, insbesondere bei langer Dauer des Konflikts, das Interesse der Öffentlichkeit erlahmt und/oder
- in denen es keine Möglichkeiten gibt, über die Ereignisse überhaupt zu berichten (diese Version dürfte sich aber angesichts der rasanten Verbreitung von mobilen Kommunikationsgeräten deutlich verringern).