South Asian Association for Regional Cooperation (SAARC) Südasiatische Vereinigung für regionale Zusammenarbeit |
Hintergrund
SAARC ist eine Regionalorganisation, die 1985 durch Bangladesch, Bhutan, Indien, Malediven, Nepal, Pakistan und Sri Lanka gegründet wurde. Ende 2005 wurde die Aufnahme von Afghanistan in SAARC beschlossen. Gleichzeitig wurde China und Japan der Beobachterstatus erteilt. Süd-Korea und die USA haben im März 2006 Beobachterstatus beantragt. SAARC ist seit Dezember 2004 als Beobachter bei den Vereinten Nationen vertreten.
Ziele
Kooperation auf wirtschaftlichem, technischem und kulturellem Gebiet, insbesondere in den Bereichen freier Handel, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Umwelt und Forstwesen, menschliche Entwicklung ("Human Resources Development") und Transportwesen.
Mitgliedstaaten (8)
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Beobachter (9)
Australien, China, Iran, Japan, Mauritius, Myanmar, Südkorea, USA und die Europäische Union.
Strukturen
- Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in der Regel im Abstand von 1-2 Jahren im Land des jeweiligen SAARC-Vorsitzes
- Ministerrat der Außenminister der Mitgliedsstaaten, die sich mindestens zweimal jährlich treffen
- Sekretariat mit Sitz in Kathmandu (Nepal), das von einem SAARC-Generalsekretär, der alle drei Jahre vom SAARC-Ministerrat gewählt wird, geleitet wird.
Weiterhin bestehen Arbeitsgruppen in Bereichen wie Informationstechnologie, Tourismus, Energie, etc. In SAARC gilt das Prinzip der Einstimmigkeit.
Weiterführender externer Link
- South Asian Association for Regional Cooperation (SAARC)
(Webpräsenz der SAARC - in Englisch)
Aktivitäten (Auswahl)
Im Januar 2004 fand in Pakistan das 12. Gipfeltreffen der SAARC statt, bei dem es zu einem vielbeachteten Treffen der Staatschefs von Indien und Pakistan. Am 01. Januar 2006 trat das 2004 beschlossene Abkommen zur Schaffung einer Freihandelszone, der South Asian Free Trade Area (SAFTA), in Kraft. SAFTA wurde von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert.
Das letzte Gipfeltreffen fand 2014, das letzte Ministertreffen fand 2016 statt. Das 19. SAARC-Gipfeltreffen, das 2016 in Pakistan stattfinden sollte, wurde abgesagt, als Indien, Bangladesch, Bhutan und Afghanistan beschlossen hatten, es zu boykottieren. Da alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden müssen, machte ein Gipfeltreffen weniger Staaten keinen Sinn.
Kommentar
Die Schaffung einer südasiatischen Freihandelszone ist ein Meilenstein der regionalen Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher Ebene. Ein Handicap bleibt das große Ungleichgewicht zwischen Kleinstaaten wie Bhutan und den Malediven einerseits und der potentiellen Weltmacht Indien andererseits.
Ob die SAFTA dazu beitragen kann, die politischen Gegensätze - vor allem zwischen Indien und Pakistan - abzuschwächen, bleibt abzuwarten. Gelingt dies, erwächst der ASEAN sicherlich eine beachtenswerte Konkurrenz.