Kritische Rohstoffe für Europa

Energiepolitik - für Europa kritische Rohstoffe

Kritische Rohstoffe für Europa

Die Grafik gibt einen Überblick über die wichtigsten Energierohstoffe (im Wesentlichen fossile Rohstoffe), kritische natürliche Ressourcen (z.B. Wasser und Nahrungsmittel) und strategische nichtenergetische Rohstoffe.

Die Europäische Kommission hat im September 2020 eine Liste von 30 kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials - CRM) vorgestellt, die für Zukunftstechnologien und damit für die Zukunftsfähigkeit Europas von entscheidender Bedeutung sind (großer Kasten rechts). Bemerkenswert ist, dass viele dieser Rohstoffe zum größten Teil in China liegen.

Diese sogenannte "Vierte Liste kritischer Rohstoffe für die EU" von 2020 führt 30 Materialien auf, gegenüber 14 Materialien im Jahr 2011, 20 Materialien im Jahr 2014 und 27 Materialien im Jahr 2017. 26 Materialien stehen erneut auf der Liste. Bauxit, Lithium, Titan und Strontium sind neu auf der Liste. Helium wurde wegen des Rückgangs seiner wirtschaftlichen Bedeutung von der Liste gestrichen.

Insgesamt wurden an die Hundert Rohstoffe analysiert. Die Einstufung als "kritisch" orientiert sich im Wesentlichen an zwei Parametern: die wirtschaftliche Bedeutung und das Versorgungsrisiko des Rohstoffs. Natürlich sind auch jenseits der 30 gelisteten Rohstoffe weitere Stoffe von zunehmender Bedeutung, zum Beispiel Nickel, das im Hinblick auf Entwicklungen im Zusammenhang mit der wachsenden Nachfrage nach Batterierohstoffen sorgfältig beobachtet werden muss.

Hintergrund

2010 veröffentlichte die Kommission einen Sachverständigenbericht, in dem die Methodik zur Festlegung der für die EU als kritisch eingestuften Rohstoffe erarbeitet wurde. 2011 nahm die Kommission eine erste Liste mit 14 kritischen Rohstoffen an und erklärte, dass sie das Problem weiterhin verfolgen wird, um zu ermitteln, welche vorrangigen Maßnahmen getroffen werden sollten. Sie verpflichtete sich außerdem zu einer regelmäßigen Überprüfung und Aktualisierung dieser Liste mindestens alle 3 Jahre.

Der Bericht 2014 listet bereits 20 kritische Rohstoffe auf und enthält Empfehlungen dazu, wie die nächste Überarbeitung noch verbessert werden kann. Der Bericht 2017 benennt die oben erwähnten 27 kritischen Rohstoffe und deutete bereits an, dass die Liste bis 2020 sicherlich erweitert werden müsste.