Wasserschwund - das Ende großer Seen
am Beispiel Aral-See in Zentralasien und Tschad-See in Zentralafrika
Sterben die großen Seen? Die Grafik zeigt zwei Fallbeispiele für Wasserschwund, anhand derer das Pro und Contra menschlicher Eingriffe in den Wasserhaushalt verdeutlicht werden können.
Im oberen Diagramm ist der Aral-See abgebildet, der in erster Linie durch ideologisch-sozial bedingte Ausbeutung des verfügbaren Wassers, nämlich der Zuflüsse zum See, verschwindet.
Im unteren Diagramm wird der durch Menschen und Klima verursachte Wasserschwund des Tschad-Sees verdeutlicht.
Wassernutzung
am Beispiel von Chinas Süd-Nord-Wassertransferprojekt
Die Grafik zeigt, mit eigenen Einzeichnungen und Erläuterungen, Chinas größtes Infrastrukturprojekt mit dem Motto "Wasser für den Norden" (Bildquelle: Staatsregierung der Volksrepublik China). Die chinesische Regierung arbeitet seit dem Jahr 2002 an dem Süd-Nord Wassertransferprojekt (SNWTP). Dieses gigantische Projekt hat eine ausgeglichenere Wasserverteilung im Land zum Ziel und wird voraussichtlich 2050 fertiggestellt sein. Die Projektkosten waren ursprünglich auf etwa 50 Milliarden US-Dollar angesetzt, dürften aber 2019 bereits die 100-Mrd-Dollar Marke überschritten haben.
Wasser soll überwiegend aus dem Jangtsekiang im Süden über Kanäle in die nordchinesische Ebene, insbesondere zur Versorgung Pekings, geführt werden. Das Wasser wird dabei über eine westliche, eine mittlere und eine östliche Route geführt. Die östliche und die mittlere Route sind bereits in Betrieb. Es ist das weltweit größte Wassertransferprojekt.
Das Grundidee des Projekts ist nicht neu. Die östliche Route orientiert sich am alten Kaiserkanal, der die längste von Menschen geschaffene Wasserstraße der Welt ist und den Norden Chinas (Peking) mit dem fruchtbaren Mündungsgebiet des Jangtsekiang (Hangzhou) verband. Einzelne Teile des Kanals entstanden schon vor mehr als 2400 Jahren. Das Kanalsystem diente sowohl dem Transport als auch der Bewässerung. Der Kanal gilt als das Meisterwerk der Wasserbaukunst im alten China und gehört seit 2014 zum Welterbe der Menschheit.
Wassernutzung
am Beispiel von Wasserprojekten in Libyen
Die Grafik zeigt die beiden bekanntesten Beispiele für Wassernutzung und Wasserverteilung in Libyen, anhand deren die Problematik der Ausbeutung endlicher Ressourcen verdeutlicht werden kann.
Auf der linken Seite abgebildet ist das "Kufra-Projekt" (Wassernutzung und Wüstenkultivierung), das im Jahr 1981 eingestellt wurde. Das Projekt war nach der Wüstenstadt Kufra benannt. Hauptgrund für die Einstellung waren der Energieverbrauch und die extrem hohen Transportkosten und Transportverluste der Güter (Weizen und Geflügel) aus der Wüste in die Küstenregionen.
Auf der rechten Seite ist das "Great Man-Made River-Projekt" (GMMR - Wassergewinnung und Wasserversorgung der Küstenregionen) abgebildet. Das Projekt zapft inzwischen etliche erschöpfliche Aquiferen (tiefliegende Gesteinsformationen mit Hohlräumen) an, die in Jahrtausenden entstanden sind und nun innerhalb weniger Jahrzehnte entleert sein werden. Und dann wird es wieder einige Jahrtausende dauern...