Bevölkerungsstruktur in Deutschland

Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland

Entwicklung der Altersstruktur

Das Schaubild vergleicht den bisherigen und den prognostizierten Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland in drei Phasen:
•  1950 (linke Grafik)
•  2000 (mittlere Grafik)
•  2050 (rechte Grafik - Prognose)

In der linken Grafik ist zudem das Schema einer für etwa 1900 geltenden "Alterspyramide" (grün) eingezeichnet, um die höchst problematische Entwicklung zu verdeutlichen: Glich der Altersaufbau um 1900 noch einer soliden Pyramide, so zeigt sich 1950 als Folge der beiden Weltkriege bereits eine reichlich "zerzauste Tanne" und in 2000 eine deutlich "ausgefranste Zypresse", die bis 2050 zur Form einer "Urne" bzw. eines "Döners" mutiert.

Die Bezeichnung Urne ist ein etwas makabrer, aber durchaus angemessener Begriff. Die Bezeichnung Döner wird gerne von jenen verwendet, die auf den zunehmenden Anteil von Kindern mit sogenanntem Migrationshintergrund verweisen wollen.


Bevölkerungsprognose für Deutschland im Jahr 2050

Prognose der Bevölkerungsentwicklung für 2050

Die Grafik vergleicht den Ist-Stand der Bevölkerung Deutschlands in 2010 mit drei Varianten einer Prognose für 2050. Hierbei wird von unterschiedlichen Nettozuwanderungszahlen ausgegangen, wodurch sich die entsprechenden Gesamtzahlen der Bevölkerung ergeben.

(1) Bevölkerungsstand 2010 (linke Säule, 81,8 Millionen)
(2) Nettozuwanderung von 200.000 Personen (zweite Säule, 74 Millionen)
(3) Nettozuwanderung von 100.000 Personen (dritte Säule, 69 Millionen)
(4) keine Nettozuwanderung (rechte Säule, 58 Millionen)

Zugleich wird die Entwicklung der Altersanteile prognostiziert, und zwar für Personen über 65 Jahre (braun), Personen zwischen 20-65 Jahre (gelb) und Personen unter 20 Jahre (grün). Die zum Teil dramatischen Folgen bedürfen keines Kommentars...


Kommentar

Sterben die Deutschen also aus? Wird Deutschland zu einem Altersheim? Nein - sicher nicht. Aber die derzeitige und künftige Bevölkerungsstruktur gibt Anlass zu großer Sorge.

(1) Fakt ist erstens

 
  • immer weniger jüngere Menschen (Arbeitnehmer und Beitragszahler) müssen
  • für immer mehr ältere Menschen (Rentner und Ruheständler)
  • die immer länger leben (glücklicherweise)
  • immer mehr aufwenden (z.B. für längeren Rentenbezug und für höhere Gesundheitsaufwendungen)

Das Problem ist zwar nicht neu, aber seine Lösung wird zunehmend dringlicher: Die Sozialsysteme müssen verändert und den neuen Bedingungen angepasst werden. Die auf dem sogenannten Generationenvertrag beruhende Altersversorgung lässt sich so nicht mehr aufrechterhalten und wird sich zwangsläufig deutlich verringern. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Gesundheitssystem sind ebenso alarmierend: Da die Menschen (glücklicherweise) immer älter werden, werden auch die zu behandelnden Alterskrankheiten zunehmen - und damit das Gesundheitssystem immer stärker belasten. Schon heute sind über 25 Prozent der Menschen in Deutschland älter als 60 Jahre.

(2) Fakt ist zweitens

"Schuld" an dieser Entwicklung sind letztlich wir alle: Wir wollen zwar lang leben, aber möglichst nicht alt werden. Wer länger lebt, wird erfahrungsgemäß aber auch zugleich gesundheitlich anfälliger und versorgungsabhängiger. Ergo - wie es eine angelsächsische Redensart formuliert: "Man kann den Kuchen nicht essen und zugleich behalten".


Weiterführende externe Links

  • Statistisches Bundesamt (Destatis)
    (siehe dort Themenbereich "Bevölkerung")
  • Bundesministerium des Innern (BMI)
    (siehe dort Themenbereich "Migration und Integration" mit vielen weiterführenden Links)
  • "Zuwanderungsbericht"
    (Volltext des Berichts der sogenannten Süssmuth-Kommission vom 4. Juli 2001 - lesenswert! Originaltitel: "Zuwanderung gestalten - Integration fördern" - Bericht der Unabhängigen Kommission "Zuwanderung"). Hinweis: Falls Verbindungsprobleme auftreten: Zuwanderungsbericht UND Süssmuth in der Suchmaschine eingeben.